Am Sonntag, den 18. Mai 2019, verabschiedeten die Freunde des Hannoverschen Schauspielhauses (GFS) Intendant Lars Ole Walburg im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung in Cumberland. Sie eröffneten damit den Reigen der Verabschiedungen, die mit dem Programm „It’s better to burn out than to fade away“ ihren Höhepunkt hat. Damit schließt sich der Kreis: Vor 10 Jahren lernten sich der damals designierte neue Intendant und die GFS-Mitglieder in der damals noch als Probenbühne dienenden Cumberland kennen. 10 Jahre lang leitete Lars Ole Walburg die Geschicke des Schauspielhauses, so lange wie vor ihm nur der legendäre Alexander May (1978 – 1988). Mit einem handsignierten Foto des Cumberlandschen Treppenhauses von dem hannoverschen Fotografen Marc Theis bedankte sich Angelika Nauck, die nur wenige Minuten zuvor zum fünften Mal als GFS-Vorsitzende wiedergewählt wurde, bei Lars Ole Walburg für 10 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Lars Ole Walburg und sein Team haben es uns Zuschauerinnen und Zuschauern nicht immer leicht gemacht. Seine künstlerischen Maßstäbe sind hoch! Und das ist gut so, denn im kritischen Dialog sind wir zusammengewachsen. Wir verbinden mit der Intendanz von Walburg starke, nicht immer leicht verdauliche Stoffe, aber immer anregende, oft wunderbare und unvergessliche Bühnenerlebnisse an den verschiedenen Spielstätten“, betonte Nauck. Während seiner Intendanz erfolgte der Umbau der ehemaligen Probenbühne zu „Cumberland“ und die Inszenierung des Stückes „Atlas der abgelegenen Inseln“ von Judith Schalanskys, Regie Thom Luz, hat 2015 mit der Einladung zum 53. bundesweiten Theatertreffen nach Berlin dem Schauspiel Hannover über die Regionsgrenzen hinweg zu Ansehen verholfen. Es sei nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen, gab Lars Ole Walburg zu, eher ein behutsames Kennenlernen und wertschätzen. Er schenkte der GFS ihren Slogan „Dichter dran“. „Die GFS und das Schauspiel Hannover gehören zusammen“, so Walburg. „ Ich weiß es sehr zu schätzen, dass die Mitglieder der GFS ihrem Schauspiel Hannover kritische Begleiter und treue Botschafter sind, für die Kulturförderung unabhängig von der Person der jeweiligen Intendantin/ des Intendanten wichtigstes Anliegen ist. Sie werden dem Haus noch zur Seite stehen, wenn wir Künstler längst weitergezogen sind. Dafür möchte ich mich bedanken!“
Foto: Lutz Heidenreich, GFS