Nach zehn intensiven Jahren geht im Juni 2019 die Intendanz von Lars-Ole Walburg am Schauspiel Hannover zu Ende.
Der Intendant und sein Ensemble luden am 28.03.2019 zu einer Pressekonferenz ein, um über ihr letztes Projekt, das große „Burn“ – Finale am Schauspiel zu informieren. Das Ende der Spielzeit ist mit dem Motto: „It´s better to burn out than to fade away!“ So „brennt“ es noch einmal richtig auf den Bühnen. Statt einer herkömmlichen Pressekonferenz gab es ein nettes Spektakel als Auftakt zur letzten großen Kraftanstrengung. Hoch oben auf der Cumberland Balustrade eröffnete Dennis Pörtner am Megaphon und Henning Hartman am Horn die Performance, während Katja Gaudard große Mengen an Theatertexten in den Himmel warf, die, sich vom Stapel auflösend, langsam vor die Füsse der Journalisten trudelten. Philippe Goos begrüßte die verblüffte Presseschar mit ausgebreitenden Armen und führte sie anschließend launig durch alle Ebenen des Cumberlandschen Hauses. Alle Ensemblemitglieder zeigten sich in goldgelber Tracht. Während draußen vor dem Eingang Lars-Ole Walburg auf der Ukelele mit Silvester von Hösslin Neil Youngs “ Hey,Hey,My,My“ in schöner Zweistimmigkeit intonierte, ging es in der Galerie hoch her: lautstark, mit viel Geräuschen, viel Bewegung und wortreichem Durcheinander. Aufbruch zum Endspurt! Schwitzende Schaupieler*innen transportierten ohne Pause Umzugskartons von unten nach oben zur Bühne. Rainer Frank und Susana Fernandes Genebra lasen, unbeirrt vom Trubel, Passagen aus ihrem kommenden Projekt vor. Günther Harder und Janko Kahle bewegten sich in Thai Chi-Manier um die gestapelten Kartons herum und für die Geräuschkulisse sorgten Maximilian Grünwald, Andreas Schlager an der Pauke und Daniel Nerlich am Mikrofon. Alle Szenen nicht ohne Hintersinn. Einerseits wohl Vorschau, andrerseits ein aufwühlendes Abschiednehmen vom Theaterpublikum. So betraten wir, besser ertasteten wir den Zugang zur Cumberland Bühne, denn die Schweinwerfer waren schon auf „Aus“ gestellt. Das gesamte Ensemble hatte sich in kleinen Gruppen auf die Bühne gestellt und las seinen Abschiedstext, die Zeilen nur vom Feuerzeuglicht erhellt, in kollektiver Gemeinsamkeit vor. Noch vereint, noch unter Feuer!
Vom 27.Mai bis zum 15.Juni 2019 werden alle Stücke der Spielzeit im Schauspielhaus abgespielt. Die Presseabteilung des Schaupielhauses informierte weiter: „Das Schauspielensemble zieht vom 7. bis zum 15. Juni in Cumberland ein. Das künstlerische Team ( Sarah Franke, Carolin Haupt, Silvester von Hösslin, Philippe Goos und Janko Kahle ) hat eine umfangreiches Programm mit Stücken, szenischen Lesungen, Konzerten, Performances, Installationen, Ausstellungen, Monolgen, Partys zusammengestellt. Die Gestaltung der Bühnenräume übernehmen die Bühnenbildassistent*innen Katharina Zerr, Ken Chinea und Milena Kubicka. Die Türen des Cumberland öffnen sich täglich um 18:00 Uhr. Jeweils um 20:00 Uhr geht das Stück über die Bühne. Aufgrund des Spielbetriebs im Schauspielhaus ist jedes Projekt nur ein einziges Mal zu erleben. Zum Abschluss steht am Samstag, den 15. Juni, nach der letzten Vorstellung der Produktion „Rotkäppchen und der Wolf: Ein Drama“ von Martin Mosebach – und damit der letzten Aufführung in der Intendanz von Lars-Ole Walburg – das gesamte Ensemble auf der Hofbühne im Theaterhof und lädt zum rauschenden Abschlussfest ein.“
Über das Programm informiert ein Burn- Leporello. Bitte anklicken. Der Vorverkauf hat begonnen.
Text und Foto: Lutz Heidenreich